Sport

Früher

Früher habe ich oft daran gedacht, mich in einem teuren, hochwertigen Fitnessstudio mit allem "Schnick-Schnack" anzumelden. Ein guter Freund aus den Staaten hat mir immer von seinem Studio erzählt, in dem es an nichts fehlte. Immer die neuesten Geräte, Sauna, Wellness-Bereich oder Solarium. Ich wurde ziemlich schnell neidisch. Eine Zeitlang glaubte ich wirklich, dass mich ein teures Fitnessstudio - Monatsbeiträge bis zu 100 € sind bei weitem keine Seltenheit - mit vielen Extras zusätzlich motivieren würde.

Um mich vor einigen Jahren auf meinen ersten Halbmarathon (Distanz: 21 Kilometer) vorzubereiten, fing ich an, regelmäßig zu joggen. Die ersten Läufe fielen mir wirklich nicht leicht. Es machte mir keinen Spaß, ich empfand es als sehr anstrengend. Länger am Stück laufen konnte ich damals auch noch nicht. In der Regel war nach 20 bis 30 Minuten Schluss und ich konnte und wollte auch nicht mehr weiterlaufen.

Heute

Mit der Zeit fand ich aber mehr und mehr Gefallen am Laufen. Ich merkte, wie gut mir das Laufen an der frischen Luft tat. Die Läufe helfen mir dabei, meine Gedanken und meine To-dos aus dem Alltag zu sortieren, den Kopf freizubekommen, mich neu zu strukturieren und neue Energie für den Alltag zu sammeln.

Durch das regelmäßige Training verbesserte sich meine Ausdauer spürbar. Längere Strecken (über acht bis zehn Kilometer) waren aufgrund der verbesserten Ausdauer kein Problem mehr. Kleine Erfolgserlebnisse motivierten mich und sorgten dafür, dass ich kontinuierlich weitermachte und mich sogar für weitere Halbmarathon-Läufe anmeldete. Also ein positiver „Teufelskreis“.

Das Lauftraining ergänzte ich zusätzlich durch ein sogenanntes Bodyweight Workout. Bei dieser Trainingsform wird nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Zusätzliche Geräte oder Gewichte werden nicht benötigt. Somit ist es möglich, ähnlich wie beim Laufen, überall und zu jeder Zeit zu trainieren. Und da hat auch die starke und stets motivierende Trainingsgruppe in meiner Stadt geholfen. Aus der Trainingsgruppe gibt es immer jemanden, der verrückt genug ist, bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter zu trainieren. Ich bin kein Arzt, aber dennoch kann ich für mich behaupten, dass mir die Trainingseinheiten im Freien bei strömendem Regen gut taten. Ich habe das Gefühl, dass mich das Training in der Natur „abhärtet“ und mein Immunsystem vor Krankheit schützt und stärkt.

Tipp

In den meisten Städten gibt es Trainingsgruppen für fast alle Sportarten. Halte nach einer Ausschau (Facebook hilft!) und nimm Kontakt mit der Gruppe auf. Die Gruppen sind immer total lieb, meistens auch kostenlos und freuen sich stets auf neue Sportler!

Fazit

Vor allem aber die Kombination aus Kraft- und Lauftraining hält meine Motivation weiterhin oben. Denn durch die Abwechslung kommt keine Langeweile auf und mein Körper wird sowohl im Ausdauer- als auch im Kraftbereich ausreichend trainiert.

Und rückblickend betrachtet bin ich heute froh, dass ich mich an keinen Vertrag in einem Fitnessstudio mit extrem hohen Monatsbeiträgen gebunden habe. Denn inzwischen bin ich davon überzeugt, dass (teure) Fitnessstudios nicht notwendig sind, um eine gesunde und ausgewogene Fitness zu erlangen. Ich möchte Fitnessstudios nicht verteufeln! Viele gute Studios haben auch eine Daseinsberechtigung. Vielmehr möchte ich aufzeigen, dass Laufen und Bodyweight Workout eine ernstzunehmende Alternative zum Fitnessstudio-Besuch sind.