Mein 1. Azubi-Gehalt

Was ist zu beachten?

Du bekommst bald dein erstes Azubi-Gehalt? Gratuliere! Für viele Jugendliche ist der Schritt in die Ausbildung ein wichtiger Meilenstein. Mit dem ersten echten eigenen Gehalt fühlt man sich nicht nur gleich erwachsener, sondern auch unabhängiger.
Endlich kann man sich lang gehegte Wünsche erfüllen, denn immerhin hat man mit dem Azubi-Gehalt jetzt monatlich regelmäßige Einnahmen. Doch hier ist Vorsicht geboten, auch wenn sich die Summe im Ausbildungs-vertrag auf den ersten Blick groß anfühlt, so darf man nicht die Abgaben wie Steuern oder Versicherungsbeiträge vergessen.

Nettogehalt: Welche Steuer- und Sozialabgaben fallen an?

Jeder Arbeitnehmer ist in Deutschland verpflichtet, an den Staat Steuern und Abgaben zu zahlen. Daher ist immer vom Brutto- und Nettogehalt die Rede. Das Bruttogehalt ist identisch mit dem, das in deinem Arbeitsvertrag steht. Das Nettogehalt ist das, was nach Abzügen übrig bleibt und dir zur freien Verfügung überwiesen wird.

Ob du als Azubi Steuern zahlst, hängt von der Höhe deiner Ausbildungs-vergütung und deiner Lohnsteuerklasse ab. Wenn du jährlich über 8.652 Euro (Stand 2016) verdienst, fallen in der Regel Lohn- und Kirchensteuer sowie der Solidaritätszuschlag an. Die Beträge musst du aber nicht an das Finanzamt überweisen, sondern dies erledigt dein Ausbildungsbetrieb direkt. Darüber hinaus werden von deinem Azubi-Gehalt jeden Monat Sozialversicherungsbeiträge abgezogen, dazu zählen Beiträge für Rentenversicherung, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Wenn du von vornherein wissen möchtest, was von deinem Gehalt übrig bleibt, bieten einige Internetseiten Brutto-Netto-Rechner an, wie z. B. Spiegel Online.

Wie hoch ist das durchschnittliche Azubi-Gehalt in Deutschland?

Im Jahr 2015 verdienten Auszubildende in Deutschland im Schnitt monatlich 832 Euro (West) bzw. 769 Euro (Ost). Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und geben das Durschnittgehalt über einen Ausbildungszeitraum von drei Jahren an. Das Azubi-Gehalt steigt dabei vom 1. bis zum 3. Ausbildungsjahr an. Zusätzlich gibt es zwischen den einzelnen Ausbildungsberufen erhebliche Unterschiede in der Höhe der Vergütung.

Zuschüsse für Auszubildende

Trotz der ganzen Abgaben, gibt es aber viele Möglichkeiten an anderen Ecken wieder etwas von deinem Azubi-Gehalt einzusparen. Zum einen bieten manche Unternehmen sogenannte Vermögenswirksame Leistungen (VL) an. VLs sind eine gute Sache, um frühzeitig Geld anzusparen. Es handelt sich dabei um eine staatlich geförderte Form des Sparens, an der sich der Arbeitgeber mit einem zusätzlichen Geldbetrag beteiligt. Die Vermögenswirksame Leistung wird direkt vom Arbeitgeber auf die von dir gewählte Anlageform überwiesen wie z. B. einen Bausparvertrag. Keine Seltenheit sind Zuschüsse vom Arbeitgeber für Fahrkarten oder Sportvereine. Fragt einfach mal bei eurem Arbeitgeber aktiv nach.

Selbst der Staat bietet Zuschüsse wie die Berufsausbildungshilfe (BAB) oder Wohngeld an. Ob du als Azubi diese Berufsausbildungsbeihilfe bekommst, hängt allerdings vom Einkommen deiner Eltern ab. Wusstest du übrigens, dass deine Eltern weiterhin Kindergeld beziehen können, wenn du eine Ausbildungsstelle hast?

Spartipps: Ermäßigungen für Azubis

Zusätzlich kannst du in zahlreichen anderen Bereichen selbst sparen. Viele Unternehmen und Dienstleister bieten für Auszubildende Vergünstigungen an. Zum Beispiel ist bei den meisten Banken das Konto für Azubis kostenlos. Darüber hinaus kannst du dir von deiner Berufsschule einen Schülerausweis ausstellen lassen. Dieser ermöglicht dir z. B. bei Kinobesuchen oder im Schwimmbad günstigere Eintrittspreise. Auch Handyverträge oder Zeitungs- und Zeitschriftenabonnements sind für Azubis häufig günstiger, dabei aber auf jeden Fall die Kündigungsbedingungen beachten.

Haltet einfach die Augen auf nach Ermäßigungen für Auszubildende und andere Vergünstigungen. Ihr werdet erstaunt sein, wie oft sich dadurch Geld einsparen lässt, damit euch mehr von eurem Azubi-Gehalt bleibt.

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