W2: Was ist das Besondere an Deiner „Geschäftsidee“?
Tobias: Mir geht es nicht um den Profit oder den Aufbau eines großen Unternehmens. Ich versuche, im Sinne eines "systemischen Entrepreneurships" unternehmerisch ein gesellschaftliches Problem zu lösen. In meinem Fall heißt das, mit möglichst wenigen
Ressourcen, möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, in einer inklusiven WG zu leben.
Anmerkung der Red.: Was ist „System Entrepreneurship“?
Klick!
W2: Warum hast Du Dich bei der Startup-Gründung für die Immobilienbranche entschieden?
Tobias: Ich würde WOHN:SINN nicht in der Immobilienbranche verorten. Eher in der Beratung von Menschen mit Behinderung und Organisationen, die mehr über dieses Themenfeld erfahren möchten. Das entstand alles nach und nach. Mir ging es nicht um die Gründung an sich, sondern die Gründung entstand einfach aus der Idee und meinem Wunsch, etwas beizutragen.
W2: Welches Potenzial siehst Du im Rahmen der
Digitalisierung für neue Wohnkonzepte wie Shared Living, Mehrgenerationen-WGs und ähnliches?
Tobias: Ein hohes! Die großen
gewinnorientierten Plattformen machen es vor. Airbnb ist beispielsweise der größte Anbieter für Ferienwohnungen, ohne selbst ein Zimmer zu besitzen. Gerade Airbnb zeigt aber auch, welche Risiken damit verbunden sind. In einer Studie kamen auf ein Wohnungsangebot in Kreuzberg 100 Airbnb-Angebote. Normaler Wohnraum wird also durch Ferienunterkünfte verdrängt. Gerade weil man durch die Digitalisierung mit weniger Ressourcen mehr erreichen kann, muss die Lösung von gesellschaftlichen Problemen statt dem Profit ins Zentrum der Geschäftsmodelle rücken.
W2: Tobias, vielen herzlichen Dank für das Gespräch!
Tobias: Danke, immer wieder gerne!
Hier geht es zu "WOHN:SINN": Klick!
Fotos: Daniela Buchholz