Die Höhe der Schulden eines Landes wird normalerweise in Prozent des Bruttoinlandsproduktes angegeben, weshalb man auch von der „Staatsschuldenquote“ spricht. Das wird gemacht, weil es für ein Land nicht nur darauf ankommt, wie viele Schulden es hat, sondern auch, wie viel Geld es auf der anderen Seite er
wirtschaftet. Das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, ist der gesamte Wert der Waren und
Dienstleistungen, die in einem Jahr in einem Land produziert werden. Deshalb kann es sein, dass ein Land wie Griechenland zwar eine höhere Schuldenquote hat als Deutschland, die tatsächliche Höhe der Schulden in Euro aber geringer ist.
Entscheidend ist aber die Schuldenquote (siehe Grafik). Und das bekommt die Bevölkerung Griechenlands zu spüren, weil der Staat unbedingt sparen muss: So wurden beispielsweise die Höhe der Gehälter von Staatsangestellten um circa 30 Prozent gesenkt aber auch Renten und Sozialleistungen gekürzt. Auf der anderen Seite wurden
Steuern erhöht. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren; die
Arbeitslosigkeit hat sich seit 2007 mehr als verdreifacht. Und weil sich die Menschen Einkäufe und Restaurantbesuche nicht mehr leisten können, sind viele Geschäfte, Unternehmen, Cafés und Restaurants pleitegegangen. So wirken sich die Staatsschulden ganz direkt auf die Menschen in diesem Land aus. Deutschland will übrigens im Jahr 2015 erstmals seit 40 Jahren keine neuen Schulden mehr aufnehmen und mit der Tilgung seiner bestehenden Schulden beginnen.