Future Work Stories*

Mit Profisportler Per Kohnagel

Eine neue Generation betritt die Bühne der Arbeitswelt und trifft auf eine Kultur des Wandels. Wer sind die Vertreter*innen dieser Generation? Was ist ihnen wichtig im Arbeitsleben? Welche Werte wurden ihnen vermittelt und wie werden sie dadurch die Berufswelt verändern?
Per hat schon in jungen Jahren geschafft, wovon viele ihr Leben lang träumen: Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und spielt hauptberuflich Handball.

"Ich spiele Handball seit ich sechs Jahre alt bin. Ich liebe den Sport. Dass ich das jetzt beruflich machen kann, ist toll."

Für unser Interview treffen wir Per auf einem kleinen Sportplatz in Berlin-Friedrichshain, um die Ecke von seinem neuen Zuhause. Der 23-Jährige ist gerade von Flensburg nach Berlin gezogen, um hier für den Oranienburger HC Handball zu spielen. Und: um sein Fernstudium an einer Berliner Hochschule fortzuführen, und sich damit ein zweites Standbein, neben dem Profisport, aufzubauen.

Was ihm dabei wichtig ist, welche Rolle Geld für ihn spielt und was sein geheimer Traumjob ist, hat er uns verraten. Außerdem haben wir nicht nur Handball gespielt, sondern auch Ping Pong.
Lieber Per, Handball ist ja momentan Dein Hauptberuf. Was magst Du daran am liebsten?
Ich mag, dass ich im Team spiele. Und dass ich jeden Abend meine Freunde beim Training treffe. Außerdem bringt mir der Sport einfach viel Spaß. Damit mein Geld zu verdienen, ist ziemlich toll.

Gibt es auch etwas, das Dich an Deinem Job als Handballer nervt?
Was manchmal schlaucht, sind die Auswärtsfahrten. Wir haben ja eigentlich jedes Wochenende ein Spiel und fahren teilweise bis zu sechs Stunden mit dem Bus zum Spielort. Das kann schon mal nerven – vor allem, wenn andere Freunde gerade feiern sind oder irgendwas anderes Schönes machen.

Außerdem muss ich natürlich jeden Tag zum Training - auch wenn ich mal keine Lust habe. Aber daran gewöhnt man sich über die Jahre und das ist wohl in jedem anderen Job auch so.

Neben dem Handball studierst Du – Medienmanagement und BWL. Was war Dir das Wichtigste bei der Studienwahl? Hast Du schon eine Idee, was Du damit später machen möchtest?
Zunächst einmal geht es mir darum, ein abgeschlossenes Studium zu haben, um dann von da aus weiterzusehen. Wichtig ist mir, da ich noch so viel Handball spiele, dass ich mit BWL alles Mögliche machen kann, und mich jetzt noch nicht entscheiden muss.

Was ich weiß, ist, dass mir das Kreative wichtig ist. Ich schreibe sehr gerne. Eine Überlegung ist, in Richtung Werbung zu gehen.

Welche Rolle spielt bei Deiner Studien- und Berufswahl die finanzielle Sicherheit?
Sicherheit ist schon wichtig. Wenn ich einen Job habe, ist klar, dass ich davon auch leben möchte. Das finde ich ganz normal.

Es geht mir aber nicht um ein riesiges Einstiegsgehalt. Solange ich davon leben kann, ist alles ok für mich.

Was würdest Du machen, wenn Geld gar keine Rolle spielen würde?
Dann würde ich mich wahrscheinlich viel mehr ausprobieren. Es war schon immer mein Traum, Autor zu werden, zum Beispiel für Fernsehsendungen wie NEO Magazin Royal oder die heute show. Für so eine Sendung schreiben zu dürfen, das wäre sicherlich ein Traum.

Welche Werte haben im Arbeitsleben Deiner Eltern eine große Rolle gespielt? Und welchen Einfluss haben sie auf Deinen Werdegang?
Für meine Eltern war immer wichtig, dass ich nicht nur auf Handball schaue, sondern auch noch etwas Anderes mache. Eine Karriere im Profisport kann eben ziemlich schnell schiefgehen – weil man am Ende vielleicht doch nicht gut genug ist oder sich verletzt und nicht mehr weiterspielen kann.

Siehst Du das genauso?
Ja, auf jeden Fall.

Das heißt, der kompromisslose Weg zum Profi steht auch gar nicht mehr zur Debatte?
Im Moment fühle ich mich ziemlich wohl in Berlin und ich habe das Gefühl, dass ich mich hier sowohl im Handball als auch beruflich gut weiterentwickeln kann. Falls das so bleibt, würde ich auf jeden Fall gerne hier bleiben und beide Karrierewege weiter verfolgen. Wenn nicht, würde ich vielleicht auch noch einmal zu einem anderen Verein wechseln und wirklich noch einmal versuchen, ganz vorne mitzuspielen.
Wir spielen "Entscheide dich". Ich nenne Dir zwei Begriffe und Du entscheidest Dich zwischen beiden:

Geregelte oder flexible Arbeitszeit?
Flexible Arbeitszeit.

Firmenwagen oder Fahrrad?
In Berlin Fahrrad.

Sicherheit oder Freiheit?
Freiheit.

Täglicher Kontakt mit Kollegen oder Homeoffice?
Täglicher Kontakt.

Großkonzern oder Start-up?
Start-up.

Steile Karriere oder Vereinbarkeit von Familie und Job?
Vereinbarkeit.

Lieber Gutes tun oder viel Geld verdienen?
Gutes tun.

Klare Aufgaben oder Selbstbestimmung?
Selbstbestimmung.

Vielen Dank, lieber Per!

*Zuerst erschienen auf www.dearkwork.de!

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