Eine Welt ohne Bargeld

Bezahlen ganz ohne Hardware: Die Vereinten Nationen haben ein Programm zur Versorgung von Flüchtlingen aufgesetzt. In Flüchtlings-Camps will man nicht einfach Lebensmittel ungeordnet verteilen, sondern jedem Menschen seine gerechte Menge zukommen lassen. Dafür gibt es auch dort inzwischen Supermärkte, in denen man seinen Anteil an Lebensmittelspenden abholen kann. An der Kasse „zahlt“ man ganz einfach mit seinem Augenaufschlag. Die Iris im Inneren unseres Augapfels wird gescannt. Das ist deutlich sicherer als ein Fingerabdruck. Bei neueren Systemen wird sogar zusätzlich das Gesicht analysiert. Mit solchen Systemen könnten wir dann vollkommen ohne Bargeld oder Hardware einkaufen gehen. Sie würden online wie offline in Ladengeschäften funktionieren. Einmal blinzeln und der Einkauf ist bezahlt.

Andere zukünftige Systeme versuchen sogar noch einen Schritt weiter zu gehen. Sie analysieren unsere DNA. Hier sind wird dann, außer bei eineiigen Zwillingen, wirklich „fälschungssicher“. Für die Analyse muss nach Idee der Entwickler zukünftig keine DNA-Probe mehr abgegeben werden, sondern sie kann sogar auf Distanz oder durch Auflegen einer Hand analysiert werden.

Müssen wir in Zukunft überhaupt noch bezahlen?

Diese Idee ist ebenfalls bereits in vielfacher Erprobung. Dabei kommen viele Systeme zusammen: der Iris-Scan, Gesichtserkennung, DNA-Analyse und noch viele weitere Parameter, die mit uns als Individuum zusammenhängen. Aus all diesen Daten werden wir eindeutig identifiziert, zum Beispiel schon, sobald wir einen Laden betreten. Supermärkte könnten uns dann bereits beim Eintritt identifizieren. Wir müssten die Waren dann nur noch aus dem Regal nehmen und in unsere Einkaufstasche legen und einfach wieder hinausgehen. Der Betrag würde von unserem Konto abgebucht. Aber haben wir in Zukunft überhaupt noch Supermärkte?

Bei all diesen Themen spielt die Entwicklung von Datentransparenz eine Rolle. Wer kann warum und wann welche Daten sehen? Wie können sie gegebenenfalls anonymisiert werden. Auch hier gibt es verschiedene Ansätze. Denn am Ende möchte man es dem Kunden freistellen, seine Identität preiszugeben oder eben anonym zu zahlen. Diese Technologie und die Gesetzgebung dahinter wird mitunter mehr Zeit für die Entwicklung in Anspruch nehmen als die Technik. Denn wie gesagt, per Augenaufschlag bezahlen geht schon heute.

Die nahe Zukunft

Sicher ist, dass wir zukünftig immer mehr Beträge digital zahlen werden. Online sowieso, aber auch in Geschäften. Die Hardware, die wir hierzu benötigen, wird immer kleiner werden. Es braucht aber Ideen, um Kinder und Jugendliche in diesen sich jetzt schnell entwickelnden Prozess einzubinden. Und das nicht nur auf Länderebene. Swish funktioniert zum Beispiel „nur“ in Schweden. Wir brauchen international funktionierende, einheitliche Systeme, damit ein länderübergreifender Austausch, Freundschaften und Verständnis füreinander nicht eingeschränkt werden. Bei all diesen Überlegungen dürfen wir Kinder und Jugendliche nicht vergessen, denn sie müssen verantwortungsvolle Menschen in der Gesellschaft werden und das schafft man nur, indem man sie einbezieht und nicht außen vor lässt. Die Technologie ist inzwischen soweit. Jetzt muss sie nur noch umgesetzt werden und sich verbreiten.

Dieser Artikel ist Teil einer Artikelreihe „Eine Welt ohne Bargeld“, in der wir besprechen, wie Kinder und Jugendliche in einer Welt ohne Bargeld leben sollen.
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