Direct Trade

Direkt, nachhaltig, ökologisch, transparent und fair

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten hinterfragen nicht nur den Preis von Lebensmitteln, sondern auch die darin enthaltenen Rohstoffe, die Herstellung und den Transportweg. Dabei werden sie im Alltag mit verschiedenen Gütesiegeln und umfangreichen Versprechungen aller Art konfrontiert.
Seit einigen Jahren gibt es neben Fair Trade (fairer Handel)einen neuen Begriff, der in Händlerkreisen in aller Munde ist: Direct Trade (direkter Handel). Beim Direct Trade handelt es sich um einen weiteren Versuch, im Produktionsprozess möglichst faire Konditionen zu berücksichtigen und gleichzeitig Transparenz in der Vergütung der am Produktions- und Lieferprozess Beteiligten.
Geprägt wurde der Begriff von Intelligentsia Coffee, Counter Culture & Stumptown, einem Café aus den USA. Sie stellten bereits 1995 mehrere Kriterien auf, die ein Handel erfüllen muss, um in die Kategorie Direct Trade zu fallen. Dazu gehören:

  • hohe Qualität,
  • nachhaltige Kriterien in der Herstellung,
  • faire Produktionsbedingungen,
  • finanzielle Transparenz,
  • und möglichst kurze Handelsketten.

Ein Händler für Kaffee kauft beispielsweise seine Kaffeebohnen direkt beim Bauern oder Röster, anstatt den Weg über ein Subunternehmen zu gehen. Die Beziehungen zwischen Produzent und Händler sollen dabei auf Vertrauen und „Handel auf Augenhöhe“ basieren. Ein weiterer Trend, der sich in diesem Bereich durchsetzt, ist beispielsweise das „Crowdfarming“– der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten vom Erzeuger direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch wenn es sich hierbei nicht um Direct Trade im eigentlichen Sinne handelt, steht die gleiche Idee, nämlich die kurzen Handelswege, dahinter.

Mittlerweile wird der Begriff Direct Trade gerne als Marketing-Strategie verwendet. Da es keine geschützte Definition des Begriffs gibt, ist es den Händlerinnen und Händlern selbst überlassen, individuelle Kriterien festzulegen, die sie im besten Fall den Verbraucherinnen und Verbrauchern transparent machen. Ob sie aber dem ursprünglichen Gedanken des Direct Trade noch gerecht werden, ist nicht immer klar erkennbar.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich bewusst machen, dass es zwischen Fair Trade und Direct Trade klare Unterschiede gibt. Direct Trade stellt umfangreichere Anforderungen an die Produzenten und Händler und verlangt absolute Transparenz. Fair Trade-Produkte können dagegen auch Mischprodukte sein, müssen dann aber auch als solche ausgewiesen werden. Derzeit findet man Direct Trade-Produkte eher selten in Supermärkten, während sich das Fairtrade-Siegel (eingetragene Marke von Fairtrade International) bereits etabliert hat. Letztendlich stehen die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst in der Pflicht, zu entscheiden, ob sie lieber das günstige Produkt kaufen, oder zugunsten der Qualität und Produktionsverfahren mehr in ein Produkt investieren möchten.

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